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KW42 - Gut fürs Klima – Gute für den Geldbeutel

Das Klimaschutz oft auch ein Wirtschaften in die eigene Tasche darstellt, ist für keinen von uns neu. Energetische Sanierungen am Haus lassen uns schon seit Jahren ordentlich Energiekosten einsparen. Vor allem im Hinblick auf die ansteigenden Preise der Energiebranche ist uns jede eingesparte kWh willkommen. Aber auch selbst produzierter Strom kommt dem Geldbeutel sowie dem Klima zugute.

Und genau in diese Kerbe schlagen eine Vielzahl von Förderprogrammen unseres Landes. Damit Sie sich in dem Dschungel von Fördermöglichkeiten zurechtfinden, bietet die Energieagentur RLP den Fördermittelkompass an. Von der Energieagentur RLP haben Sie noch nichts gehört? Diese wurde 2012 als Agentur des Landes RLP gegründet, berät Kommunen und bringt Energiewende und Klimaschutz voran. Aber wie genau finde ich das passende Förderprogramm für mich? Sabine Schneider, Regionalreferentin der Energieagentur im Regionalbüro Westerwald erklärt: „Auf der Webseite der Energieagentur Rheinland-Pfalz gibt es den Fördermittelkompass. Dieser zeigt Ihnen auf, ob es eine passende Förderung für Ihr Klimaschutz- oder Energiewende-Projekt gibt. Mit dem Fördermittelkompass können Sie in wenigen Schritten sehen, welche Fördermittel für Ihr individuelles Vorhaben in Frage kommen. Neben Bürgerinnen und Bürgern können auch Kommunen, Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Organisationen nach geeigneten Förderprogrammen suchen. Der Fördermittelkompass weist nicht nur Förderprogramme von EU, Bund und Ländern auf, sondern auch von Kommunen und Energieversorgern.“ Konkret bedeutet dies eine Wahlmöglichkeit zwischen den drei Hauptthemen Gebäude, Mobilität und Infrastruktur. Um konkrete Informationen über Förderaufrufe in Ihrer Umgebung zu bekommen, gilt es nun noch die Postleitzahl anzugeben und im Anschluss kann aus den Unterkategorien Gebäude, Heizungsanlagen, Haustechnik, Beratungsleistungen, Gebäudehülle und regenerative Energien gewählt werden.

Mehr zu den Fördermöglichkeiten? Schauen Sie doch in folgende Programme:

Sie wollen Bauen? Informieren Sie sich doch über das Förderprogramm Passivhaus-Förderung - Pro Passivhaus e. V. Wer als privater Bauherr die Richtlinien des Passivhaus Instituts Darmstadt einhält kann eine Förderung in Form eines Zuschusses von 500 Euro beantragen.
Sie wollen sanieren, wissen aber nicht genau wo Sie anfangen sollen? Schauen Sie hier mal in die BAFA - Bundesförderung für Energieberatung für Wohngebäude. Gefördert wird in diesem Programm eine umfassende Energieberatung für das Aufzeigen von Möglichkeiten der energetischen Gebäudesanierung von Wohngebäuden. Möglich ist eine Förderung übrigens über 80% der Bruttoberatungskosten.

Auf der Homepage des Regionalbüros Westerwald werden zudem aktuelle Themen rund um die Energiewende kommuniziert. Von Veranstaltungen in der Region über neueste wissenschaftliche Erkenntnisse. Weiter Informationen dazu finden Sie unter dem nachfolgenden Link:

www.energieagentur.rlp.de/foerderkompass
www.energieagentur.rlp.de/westerwald/

kw42 sabine schneider 2023

Sabine Schneider, Regionalreferentin Westerwald

KW38 - Unsere Landwirte

Ist Landwirtschaft in Deutschland zukunftsfähig? Eine Frage, die sich fast jeder Landwirt schon gestellt hat. Neben steigendem bürokratischen Aufwand sind es vor allem die Pachtpreise für Weide,- und Ackerland, die unsere Landwirte in Bedrängnis bringen. Im Schnitt ist die Landpacht seit 2010 um 62% gestiegen. Da überlegt man es sich als Landwirt doch zweimal, ob man überhaupt noch pachtet, vor allem da in der Landwirtschaft jährliche Einkommensschwankungen nicht ungewöhnlich sind. Bedingt sind diese durch Witterungseinflüsse sowie Schwankungen der Erzeuger- und Betriebsmittelpreise. Laut dem statistischem Bundesamt mussten die Haupterwerbsbetriebe im Wirtschaftsjahr 2020/21 einen Rückgang um -12,7 Prozent im Einkommen verzeichnen. Rechnen Sie das mal auf ihr Gehalt um. Nicht gerade cool würde ich meinen.

Was das Klima mit der Landwirtschaft zu tun hat

Jeder von uns weiß, wo unsere Lebensmittel herkommen und die meisten von uns präferieren die Herstellung im eigenen Land. Da weiß man was man hat, wo es herkommt, dass die Chemikalienzufuhr reglementiert wird und dass Tierwohlgesetze eingehalten werden. Leider ist die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe in den letzten zwanzig Jahren um 1/3 gesunken. Verständlich. War der Beruf des Landwirtes im Jahr 2000 noch attraktiv für Berufseinsteiger, schrecken heute langwierige Antragsverfahren, lange Arbeitszeiten, behördliche Auflagen und vor allem Nachbarschaftsbeschwerden immer weitere Jungbauern ab. Finden Sie nicht auch, dass dieser Rückgang die Ambivalenz der Gesellschaft ungemein wiederspiegelt? Wir beschweren uns, wenn sonntags die Hähne krähen, sind aber strikt gegen ein Kükentöten! Immerhin verdient es jedes Lebewesen zu leben. Nur einfach nicht bei uns oder gar sonntagsmorgens! Wir wollen unsere Lebensmittel regional, aber bitte keinen Krach und Lärm an Sonn- und Feiertagen durch Landmaschinen. Wir möchten unsere Lebensmittel biologisch angebaut, aber das Krabbelvieh darf auf keinen Fall im Salat zu finden sein. Sauber, ordentlich und leise wollen wir auf dem Land wohnen. Unsere Toleranzschwelle gegenüber der Landwirtschaft sinkt weiter und weiter. Und wehendem, der einen Kuhfladen beim Viehtrieb auf der Straße hinterlässt. Aber was ist die Konsequenz aus den immerwährenden Nachbarschaftsstreitigkeiten, der Intoleranz und den Beschwerden? Ganz einfach. Über Kurz oder Lang wird die Vollerwerbstätigkeit in der Landwirtschaft im eigenen Land einbrechen. Schon jetzt sind die Zahlen der importierten Waren auf einem Rekordhoch. Butter aus Spanien, Käse aus Polen, Brot aus der Ukraine. Alles total okay, Hauptsache unsere Nachbarländer liefern pünktlich und vor allem leise. Was das aber für die heimische Wirtschaft bedeutet oder für unseren Autarkiegrad? – Wurscht. Wieso sollten wir auch autark sein, wenn es sich doch liefern lässt?

Was kann ich tun?

Die Frage kann uns Björn Steden aus Salz einfach beantworten: Regionale Angebote nutzen. „Landwirtschaft ist Herzenssache“, erklärt der Nebenerwerbslandwirt. „Die Qualität, die hier produziert wird hebt sich deutlich vom Weltmarkt ab und brauch sich nicht hinter Produkten aus Übersee verstecken.“ Selbst, hält Björn Steden ca. 40. Tiere der Rassen Rotes Höhenvieh und Wagyu fullblood. „Landwirtschaft in Deutschland legt großen Wert auf das Tierwohl. Aus Achtung und Respekt dem Tier gegenüber achte ich bei einer Schlachtung an allen Produktionsprozessen darauf, im lokalen Umfeld zu bleiben.“ Bedeutet? Keine unnötig langen Transportprozesse in fremde Länder und daraus resultierend ein sauberer CO2 Abdruck und eine regionale Wertschöpfung.

kw38 Bjoern Steden aus Salz

Björn Steden aus Salz, Rinderzüchter im Nebenerwerb

KW35 - Balkonkraftwerke

Balkonkraftwerke oder auch Balkon-Photovoltaik-Anlagen sind im Moment in aller Munde. Wer sich mit einer fest installierten PV Anlage auf dem Dach schwertut, für den sind vielleicht die kostengünstigen Kleinkraftwerke für die Steckdose ein erster Schritt in die Ära des selbst produzierten Solarstromes. Im Gegensatz zu Dachanlagen müssen die PV-Module für den Balkon nicht durch eine Fachfirma installiert werden. Sie werden von Ihnen lediglich über eine normale Steckdose mit dem Stromnetz des Haushaltes verbunden.

Was haben Balkonkraftwerke mit dem Klima zu tun?

Vor allem im Hinblick auf die steigenden Energiekosten wünschen sich viele von uns eine weniger starke Bindung an den marktabhängigen Strompreis. Balkonkraftwerke können hier der erste Schritt sein. Zwar ist die Einspeisung der Kraftwerke in Deutschland auf eine Leistungsgrenze von 600 Watt beschränkt, die Bundesregierung hat jedoch schon angeteasert diese Grenze ab 2024 auf 800 Watt anzuheben. Wichtig zu wissen ist, dass der Strom, den Ihr Balkonkraftwerk generiert, direkt verbraucht werden muss. Eine Einspeisung gegen finanzielle Erstattung ist nicht möglich. Bevor Sie sich also zwischen einem 600 Watt und 800 Watt Kraftwerk entscheiden, sollten Sie prüfen wie viel Strom sie tagsüber verbrauchen. Warum ist dies nun aber auch für unser Klima relevant? Bei der Produktion von Strom wird zwischen erneuerbaren und nicht erneuerbaren Verfahren unterschieden. Bei nicht erneuerbaren Verfahren werden Ressourcen wie Uran, Stein- oder Braunkohle der Umwelt entnommen. Da diese nicht nachwachsen, ist dies nur noch einen begrenzten Zeitraum lang möglich. Wird Strom durch die Verbrennung von Braun- oder Steinkohle gewonnen, wird nicht nur ein immenser Raubbau an unserem Planeten begangen, sondern jedes Jahr auch große Mengen klimaschädliches C02 in die Atmosphäre emittiert. Dies führt zu einer Erhöhung der Treibhausgase und damit zu einer zusätzlichen Erwärmung der Erdatmosphäre. Strom aus Balkonkraftwerken ist damit nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch sinnhaft.

Wann amortisiert sich meine Balkon-Photovoltaik-Anlage?

Aber lohnt sich eine solche Anlage auch wirtschaftlich? Das kann ganz leicht berechnet werden. Hier müssen Sie einfach die Leistung des Balkonkraftwerkes mit der durchschnittlichen Sonnenstundenzahl pro Tag berechnen (siehe Berechnung rechts). Im Beispiel rechts wird eine Produktion von 657 kWh pro Jahr angenommen. Bei derzeitigen Stromkosten von 30 Cent die Kilowattstunde würden so ca. 200€ pro Jahr an Stromkosten eingespart werden. Bei durchschnittlichen Anschaffungskosten von 600-700€ haben sich die Anlagen im Schnitt in 3 Jahren amortisiert. Die tatsächlich produzierten Kilowatt hängen natürlich sehr von den Bedingungen wie Winkel der Solarmodule, Sonnenlicht, Wolken, Jahreszeit etc. ab. Die Berechnung ist deshalb lediglich exemplarisch zu verstehen.

Berechnung pro Tag:
600 Watt x 3 Sonnenstunden=1.800 (Wh) = 1,8 (kWh)
Berechnung pro Jahr:
1,8 (kWh) x 365 Tage = 657 kWh pro Jahr
Kostenberechnung:
657 kwh x 30 Cent = ca. 200 Euro

KW35 Balkonkraftwerk Bilkheim

Balkonkraftwerk in Bilkheim

Bei Fragen zum Förderprogramm Balkonkraftwerke, wenden Sie sich an die Verbandsgemeindeverwaltung Wallmerod unter Tel.: 06435-508 336.

KW34 - Mehlschwalbe, Mauersegler und Co.

In unserer aufgeräumten Landschaft sind es vor allem die Rückzugsmöglichkeiten für Kleinsäuger, Amphibien und Vögel, die immer rarer werden. Absterbende Bäume, Reisighecken oder alte Gebäude mit Löchern und Rissen, um Tieren Einlass zu gewähren, verschwinden Stück für Stück aus unserem Landschaftsbild. Leider sind es genau diese abwechslungsreichen Strukturen, die geeignete Brutplätze, Unterschlupf oder Verstecke für heimischen Vogelarten bilden. Aus diesem Grund sieht ein Baustein im Biodiversitätsprojekt der Verbandsgemeinde Wallmerod die Installation von Nistkästen vor. So wurden in der letzten Woche an den verschiedenen Schulen, Brutkästen für Mehlschwalben, Mauersegler oder Spätzchen durch die Firma Uwe Schmidt – Dachdeckerbetrieb installiert. Da vor allem die Höhe bei der Installation von Nistkästen für Mehlschwalben und Mauersegler entscheidend ist konnten die Mitarbeiter, Marius Jung und Vincent Schmidt, der Firma Uwe Schmidt die Nistkästen an der Grundschule in Herschbach und an der Grundschule in Meudt unter dem Dachvorsprung montieren. Die Montage von Mehlschwalbennestern und Mauerseglerkästen sollte immer auf der wetterabgewandten Seite unter dem Dachvorsprung erfolgen, damit auch das Nesteinflugloch überdacht ist. Schwalben benötigen zudem einen freien An- und Abflug.

Installation Vogelkaesten 2023

Bild: von links nach rechts: Uwe Schmidt, Marius Jung, Vincent Schmidt, Lina Braun

Ein großer Dank geht an den Einsatz der Firma Uwe Schmidt, die die Installation der Nistkästen an den Schulen möglich gemacht hat.