KW22 - Was isst du?
Wussten Sie, dass es sage und schreibe 11 Millionen Tonnen Lebensmittel sind, die in Deutschland jedes Jahr entsorgt werden? Und dabei handelt es sich keinesfalls nur um Reste oder ungenießbare Teile. Zum einen entstehen Verluste entlang unserer Lebensmittelketten. Verluste, die dem Transport, der Lagerung oder der Zubereitung geschuldet sind. Alles für die Tonne. Zum anderen entstehen Lebensmittelverluste durch sogenannte Abfallprodukte. Produkte, die wir aufgrund einer vermeintliche falschen Form oder Farbe nicht im Supermarkt finden. Oder Produkte, vor denen wir in unserer Wohlstandsgesellschaft eine ablehnende Haltung eingenommen haben. Ich glaube hiervon kann sich niemand von uns wirklich freisprechen, oder haben Sie in letzter Zeit einmal Hühnerherzen in ihrer Suppe gehabt? Nein? Gibt es aufgrund mangelnder Nachfrage auch kaum noch zu kaufen. Früher beliebte Suppenbeilage, heute für die Tonne.
Was hat Foodsharing mit unserem Klima zu tun?
Jedes unserer Lebensmittel, ob wir es schlussendlich verzehren oder nicht, hat Auswirkungen auf unser Ökosystem. Durch den Anbau, die Bewässerung, evtl. die Fütterung, den Transport, die Lagerung und die Verarbeitung werden Ressourcen benötigt. Ob es die Fläche zum Anbau ist oder der CO2-Ausstoß bei Transport und Lagerung. Traurig ist es, diesen Aufwand zu sehen, diese Manpower zu sehen, für Lebensmittel, die nicht mal verzehrt werden. Umso wichtiger, dass jeder von uns seinen Teil dazu beiträgt, die Ernährung nachhaltiger zu gestalten. Welche und wie viele Lebensmittel wir konsumieren beeinflusst, wie wir unsere natürlichen Ressourcen nutzen. Dies hat entscheidenden Einfluss auf die Bewahrung unserer Ökosysteme und damit auf die Lebensräume von Pflanzen und Tiere. Die einfachste Entscheidung, die jeder von uns treffen kann? Regionale Produkte! Durch Lebensmittel die regional angebaut oder hergestellt werden, also in unserer direkten Nähe, können wir zumindest schon mal die Treibhausgasemissionen, die dem Transport oder langen Kühlketten geschuldet sind, drastisch senken.
Was kann ich tun?
Diese Frage hat sich auch Nina Menges aus Hundsangen gestellt: „Mich hat das Wegwerfen von Lebensmitteln schon immer unglaublich geärgert“, erklärt die Hundsängerin. Grund genug für sie zu handeln. Seit diesem Jahr hat die junge Mutter eine regionale Foodsharing Gruppe ins Leben gerufen. „Es gibt immer Lebensmittel, die nicht jeder in der Familie gerne mag und deshalb öfters mal übrigbleiben. Ich wollte gerne eine regionale Plattform, auf der man diese anderen Familien anbieten kann.“ In Form einer Whatsapp-Gruppe können Teilnehmer Lebensmittel in Hundsangen nun für Interessierte kostenfrei anbieten. „Die einzige Voraussetzung ist, dass die Lebensmittel noch gut sind“, erklärt Nina Menges „Vielleicht kann es jemand ja noch gebrauchen, bevor es weggeworfen wird.“ Bisher läuft die Initiative rein über private Abgaben. „Wir können uns aber auch Vorstellen den Einzelhandel mit aufzunehmen, dann geht es nicht mehr nur um den einen Becher Schmand, den jemand noch übrig hat oder die Zucchini aus dem Garten. Im Endeffekt ist es doch so: je mehr mitmachen, desto eher kann man der Lebensmittelverschwendung entgegentreten.“
Nina Menges aus Hundsangen hat eine lokale Foodsharing Gruppe in Hundsangen ins Leben gerufen.
Interessenten aus der Nähe von Hundsangen sind herzlich eingeladen sich an der Initiative zu beteiligen. Frau Menges nimmt unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Interessensbekundungen entgegen.