KW35 - Balkonkraftwerke
Balkonkraftwerke oder auch Balkon-Photovoltaik-Anlagen sind im Moment in aller Munde. Wer sich mit einer fest installierten PV Anlage auf dem Dach schwertut, für den sind vielleicht die kostengünstigen Kleinkraftwerke für die Steckdose ein erster Schritt in die Ära des selbst produzierten Solarstromes. Im Gegensatz zu Dachanlagen müssen die PV-Module für den Balkon nicht durch eine Fachfirma installiert werden. Sie werden von Ihnen lediglich über eine normale Steckdose mit dem Stromnetz des Haushaltes verbunden.
Was haben Balkonkraftwerke mit dem Klima zu tun?
Vor allem im Hinblick auf die steigenden Energiekosten wünschen sich viele von uns eine weniger starke Bindung an den marktabhängigen Strompreis. Balkonkraftwerke können hier der erste Schritt sein. Zwar ist die Einspeisung der Kraftwerke in Deutschland auf eine Leistungsgrenze von 600 Watt beschränkt, die Bundesregierung hat jedoch schon angeteasert diese Grenze ab 2024 auf 800 Watt anzuheben. Wichtig zu wissen ist, dass der Strom, den Ihr Balkonkraftwerk generiert, direkt verbraucht werden muss. Eine Einspeisung gegen finanzielle Erstattung ist nicht möglich. Bevor Sie sich also zwischen einem 600 Watt und 800 Watt Kraftwerk entscheiden, sollten Sie prüfen wie viel Strom sie tagsüber verbrauchen. Warum ist dies nun aber auch für unser Klima relevant? Bei der Produktion von Strom wird zwischen erneuerbaren und nicht erneuerbaren Verfahren unterschieden. Bei nicht erneuerbaren Verfahren werden Ressourcen wie Uran, Stein- oder Braunkohle der Umwelt entnommen. Da diese nicht nachwachsen, ist dies nur noch einen begrenzten Zeitraum lang möglich. Wird Strom durch die Verbrennung von Braun- oder Steinkohle gewonnen, wird nicht nur ein immenser Raubbau an unserem Planeten begangen, sondern jedes Jahr auch große Mengen klimaschädliches C02 in die Atmosphäre emittiert. Dies führt zu einer Erhöhung der Treibhausgase und damit zu einer zusätzlichen Erwärmung der Erdatmosphäre. Strom aus Balkonkraftwerken ist damit nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch sinnhaft.
Wann amortisiert sich meine Balkon-Photovoltaik-Anlage?
Aber lohnt sich eine solche Anlage auch wirtschaftlich? Das kann ganz leicht berechnet werden. Hier müssen Sie einfach die Leistung des Balkonkraftwerkes mit der durchschnittlichen Sonnenstundenzahl pro Tag berechnen (siehe Berechnung rechts). Im Beispiel rechts wird eine Produktion von 657 kWh pro Jahr angenommen. Bei derzeitigen Stromkosten von 30 Cent die Kilowattstunde würden so ca. 200€ pro Jahr an Stromkosten eingespart werden. Bei durchschnittlichen Anschaffungskosten von 600-700€ haben sich die Anlagen im Schnitt in 3 Jahren amortisiert. Die tatsächlich produzierten Kilowatt hängen natürlich sehr von den Bedingungen wie Winkel der Solarmodule, Sonnenlicht, Wolken, Jahreszeit etc. ab. Die Berechnung ist deshalb lediglich exemplarisch zu verstehen.
Berechnung pro Tag:
600 Watt x 3 Sonnenstunden=1.800 (Wh) = 1,8 (kWh)
Berechnung pro Jahr:
1,8 (kWh) x 365 Tage = 657 kWh pro Jahr
Kostenberechnung:
657 kwh x 30 Cent = ca. 200 Euro
Balkonkraftwerk in Bilkheim
Bei Fragen zum Förderprogramm Balkonkraftwerke, wenden Sie sich an die Verbandsgemeindeverwaltung Wallmerod unter Tel.: 06435-508 336.